Forum geobotanicum (2004) 1:9-18
DOI 10.3264/FG.2004.1109

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Jörg Ewald

Ökologie der Weißtanne (Abies alba Mill.) im bayerischen Alpenraum

Ecology of silver fir (Abies alba Mill.) in the Bavarian Alps

Published online: 9 November 2004
© Forum geobotanicum 2004

Abstract Based on queries of the phytosociological databank BERGWALD, a compilation of 3.504 forest vegetation plots from the Bavarian Alps, the ecological niche of Abies alba is re-assessed. The tree species occurs mostly admixed in mountain forests with Fagus and Picea rather than forming distinctive communities of its own. Climatically, Abies is widely distributed to the upper limit of the montane belt, but occurs only sparsely in subalpine forest. Analysis of Ellenberg indicator values based on total species composition yielded the following results: As a tolerant species Abies regeneration has a marked preference for shady forest, which in turn Abies tree layers themselves help create. It also has a clear preference for acidic topsoil conditions. Sites with low N-supply, such as early successional stages on raw carbonate soils, are rarely colonised by Abies. Also, dry and markedly wet forest sites in the region are avoided by Abies. Permutation-based indicator species analysis found a large number of common forest species as being significantly associated with Abies and its frequent companion Fagus sylvatica, whereas there is a negative relationship with more specialised Seslerion and Erico-Pinion species. As Abies alba has very few specific companion species not shared with either Fagus or Picea, the delimitation of Abietetum-syntaxa appears mostly motivated by ecological rather than phytosociological considerations. As a result of its susceptibility towards game browsing, Abies regeneration is an indicator of high woody species richness. The study broadly confirms Abies alba's status as a climax species intermediate between Fagus and Picea, and demonstrates the potential of large phytosociological databanks for niche modelling.

Keywords Ellenberg indicator values ∙ Mixed mountain forest ∙ Niche model ∙ Phytosociological databank

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Prof. Dr. Jörg Ewald
Fachbereich Wald und Forstwirtschaft
Fachhochschule Weihenstephan, University of Applied Science
Am Hochanger 5 - 85354 Freising - Germany
E-mail: joerg.ewald@fh-weihenstephan.de
Tel.: +49-8161-715909
Fax: +49-8161-714526

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Einleitung
 
Die Weißtanne (Abies alba Mill.) hat als Baum des Jahres 2004 viel Aufmerksamkeit erfahren (Anon 2004). Dieses Interesse war auch der Anlass der hier mitgeteilten Untersuchungen zum ökologischen Verhalten dieser Nadelbaumart in einem ihrer Hauptvorkommen in Deutschland, den bayerischen Alpen.

Über die Pflanzensoziologie der bayerischen Weißtannenwälder (Abb. 1) sind wir seit Walentowski (1998) gut unterrichtet. Wie Oberdorfer (1992) unterscheidet er, einem Gefälle der Basenversorgung folgend, vier Assoziationen. Die rein azidophytischen Assoziationen Vaccinio- und Luzulo-Abietetum (Abb. 2a) unterscheiden sich in mit ihrem artenarmen moos- und zwergstrauchreichen Unterwuchs kaum von Fichtenwäldern ähnlicher Trophie und werden infolgedessen dem Verband Piceion zugeordnet. Die dem Verband Fagion zugeordneten Assoziationen Galio-Abietetum (Abb. 2b) und Pyrolo-Abietetum sowie das bei Ewald (1997) geschilderte alpische Adenostylo glabrae-Abietetum (Abb. 2c) zeichnen sich dagegen durch ein artenreiches Gemisch aus Säurezeigern und anspruchsvollen Bodenpflanzen aus, das bodenkundlich durch das Zusammentreffen basenreicher Mineralböden mit saurem Nadelhumus erklärbar ist (Ewald 1999, Härdtle et al. 2004). In den bayerischen Alpen kommen Luzulo- und Galio-Abietetum (Abb. 2a-b) auf den Sandsteinen und Tonmergeln der Flyschvoralpen, und das Adenostylo glabrae-Abietetum (Abb. 2c) auf Kalken und Dolomiten der Kalkalpen vor (Ewald 1997). Kölling et al. (2004) weisen jedoch darauf hin, dass die meisten Tannen nicht in Tannenwäldern im engeren pflanzensoziologischen Sinne zu finden sind, sondern in Bergmischwäldern mit Buche und Fichte als gleichwertigen Konkurrenten. In den Bayerischen Alpen werden diese, wiederum in einer Reihung nach zunehmendem Basenangebot, dem Luzulo-Fagetum, Galio-Fagetum, Aposerido-Fagetum oder Seslerio-Fagetum zugeordnet (Ewald 1997).

Die Nennung der Pflanzengesellschaften, in denen eine Baumart mit größerer Stetigkeit vorkommt, ist freilich eine sehr grobe und hochgradig synthetische Charakterisierung ihrer Ökologie. Die große Zahl von vorliegenden Vegetationsaufnahmen ermöglicht es, die Ökologie von Abies alba weit differenzierter zu analysieren – insbesondere, wenn sie, wie für die Bayerischen Alpen der Fall, in einer pflanzensoziologischen Datenbank gespeichert vorliegen.

Abies alba, Fagus sylvatica and Picea abies

Abb. 1  Abies alba, Fagus sylvatica und Picea abies in einem bodensauren
Bergmischwald in der Flyschzone bei Bad Wiessee, Lkr. Miesbach.

Fig. 1  Abies alba, Fagus sylvatica and Picea abies in a mixed mountain
forest (Luzulo-Fagetum) on acidic Flysch substrate near Bad Wiessee,
Lkr. Miesbach.

Abb. 2  Die Bodenvegetation der Tannenwälder spiegelt die trophische Amplitude von Abies alba wider:
(a) Luzulo-Abietetum auf Podsol-Braunerde aus Fernmoräne mit Blechnum spicant, Luzula sylvatica ssp. sieberi,
Vaccinium myrtillus und Rubus fruticosus agg.; (b) Galio-Abietetum auf Hanggley aus Fleckenmergel
mit Equisteum sylvaticum, Petasites albus, Oxalis acetosella und Vaccinium myrtillus; (c) Adenostylo-
Abietetum auf Skeletthumusboden über Dolomitgrus mit Adenostyles glabra, Calamagrostis varia,
Melampyrum sylvaticum, Hepatica nobilis, Oxalis acetosella, Gymnocarpium dryopteris, Mercurialis
perennis; Lycopodium annotinum, Valeriana montana
und Ranunculus montanus.

Fig. 2  Ground layer composition of Abies alba communities reflects the broad amplitude of nutrient status:
(a) Luzulo-Abietetum on spodic cambisol from moraine with Blechnum spicant, Luzula sylvatica ssp. sieberi,
Vaccinium myrtillus
and Rubus fruticosus agg.; (b) Galio-Abietetum on eutirc gleysol from jurassic mudstone
with Equisteum sylvaticum, Petasites albus, Oxalis acetosella and Vaccinium myrtillus; (c) Adenostylo-
Abietetum on folic histosol over dolomite gravel with Adenostyles glabra, Calamagrostis varia,
Melampyrum sylvaticum, Hepatica nobilis, Oxalis acetosella, Gymnocarpium dryopteris, Mercurialis perennis;
Lycopodium annotinum, Valeriana montana
and Ranunculus montanus.

In diesem Beitrag wird auf Grundlage der Datenbank BERGWALD (Ewald 1995) das ökologische Verhalten von Abies alba, jeweils differenziert nach Vorkommen in der Baum- und in der Verjüngungsschicht, analysiert. Dabei stehen die Höhenverbreitung, das Licht-, Basen-, Stickstoff- und Wasserangebot, sowie die spezifische Vergesellschaftung der Tannenverjüngung im Mittelpunkt.

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Methoden
 
Der Bergwald der Alpen beherbergt das heutige Hauptvorkommen der Weißtanne in Bayern. Für dieses Gebiet existiert mit der Datenbank BERGWALD (Ewald 1995) eine umfassende Sammlung pflanzensoziologischer Daten, die sehr differenzierte Aussagen zum ökologischen Verhalten von Pflanzenarten erlaubt. Zum Zeitpunkt dieser Auswertung enthielt die Datensammlung 4.934 Vegetationsaufnahmen. Davon stammen 3.504 aus Wäldern mit mindestens 30 % Deckung der Baumschicht. Diese „Waldaufnahmen“ im eigentlichen Sinn wurden den folgenden Auswertungen zu Grunde gelegt.

Alle Abfragen wurden in MS-Access 2002 durchgeführt. Abgefragt wurden Vorkommen von Abies alba getrennt nach Baumschicht (Wuchshöhe > 5 m) und Verjüngungsschicht (Kraut- und Krautschicht < 5m). Zusätzlich wurden die Aufnahmen mit Vorkommen von Fagus sylvatica und Picea abies in der Verjüngungsschicht abgefragt. Soweit vorhanden wurde die Meereshöhe der Aufnahmen abgefragt. Für alle Vegetationsaufnahmen wurden auf Grundlage des Vorkommens von Gefäßpflanzen, Moosen und Flechten sowie der Liste von Ellenberg et al. (2001) ungewichtete mittlere Zeigerwerte für Licht (mL), Bodenreaktion (mR), Stickstoff (mN) und Feuchte (mF) berechnet.

Für die abgefragten Variablen wurden für die unterschiedlichen Aufnahmekollektive (alle Waldaufnahmen, Aufnahmen mit baumförmiger Abies, Aufnahmen mit Abies-Verjüngung) Spektren der relativen Häufigkeit erstellt sowie Mittelwerte und Standardabweichungen berechnet. Aus dem Vergleich der Verteilungen wurden die ökologischen Präferenzen von Abies alba abgeleitet.

Auf Basis der 3.504 Waldaufnahmen wurde die Koinzidenz von Abies alba mit anderen Pflanzenarten ermittelt und statistisch beurteilt. Zu diesem Zweck wurden die Aufnahmen mit Hilfe des Programms PC-Ord (McCune & Mefford 1999) – ohne Berücksichtigung der Artmächtigkeit – einer Indicator Species Analysis nach Dufrêne & Legendre (1997) unterworfen. Dabei wurde der Datenbankinhalt in je ein Aufnahmekollektiv mit und ohne Verjüngung von Abies alba geteilt. Mittels 1.000mal wiederholter, zufälliger Permutation wurde ermittelt, wie stark das Vorkommen der Arten von einer zufälligen Verteilung auf die beiden Aufnahmegruppen abweicht. Das Ergebnis wird ausgedrückt durch das Vorzeichen (positive vs. negative Präferenz), die Stärke („indicator value“) und Signifikanz (Irrtumswahrscheinlichkeit) der Präferenz. Anschließend wurden dieselben Berechnungen bezogen auf Fagus sylvatica und Picea abies durchgeführt, um das Verhalten der Bodenpflanzen hinsichtlich ihrer Präferenz für alle drei Hauptbaumarten des Bergmischwaldes vergleichen zu können.

Für alle Vegetationsaufnahmen wurde die Anzahl der vorkommenden Baum- und Straucharten mit potentieller Wuchshöhe > 1 m abgeleitet. Die Verteilung der Gehölzartenvielfalt wurde nach demselben Muster wie Meereshöhe und Zeigerwerte interpretiert.

Die Nomenklatur der Pflanzenarten folgt der Zeigerwertliste von Ellenberg et al. (1991).

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Ergebnisse und Diskussion
 
1. Nachweise von Abies alba in der Datenbank BERGWALD
 
Immerhin 1.097 (31 %) der Waldaufnahmen in BERGWALD Aufnahmen enthalten Nachweise von baumförmigen Weißtannen im Ober- oder Unterstand - in den meisten Fällen jedoch mit geringem Deckungsgrad. Nur in 290 (8,3 %) der Waldaufnahmen erreicht die Weißtanne mehr als 30 %, in nur 54 (1,5 %) mehr als 50 % Deckung. Dabei ist zu berücksichtigen, dass naturnahe, tannenreiche Bestände von den Vegetationskundlern bevorzugt aufgenommen wurden und die Tannenanteile - wie auch die Bundeswaldinventur (Anon. 1990) zeigt - auf der Fläche weit geringer sind. Die Weißtanne hat also in den Bayerischen Alpen weithin den Charakter eines Mischungselements in Bergmischwäldern aus Fichte, Buche und Bergahorn.

Bei der Verjüngung (Vorkommen in der Kraut- und Strauchschicht der Vegetationsaufnahmen) ist die Situation nur unwesentlich günstiger: 1.238 (35 %) der Aufnahmen enthalten Weißtannenjungpflanzen, deren Deckung 5 % nur selten überschreitet. Die Vorkommen von baumförmigen Tannen sind wie erwartet mit dem der Verjüngung gekoppelt: So enthalten 69 % der Bestände mit Tanne in der Baumschicht auch Verjüngung und 61 % der Aufnahmen mit Verjüngung enthalten wenigstens einzelne baumförmige Weißtannen.

2. Höhenverbreitung
 
Für die meisten Wald-Vegetationsaufnahmen liegen in BERGWALD Angaben zur Meereshöhe vor. Das Kollektiv der Waldaufnahmen umfasst den gesamten Höhenbereich der Waldstufe, stammt jedoch zum überwiegenden Teil aus der montanen und hochmontanen Stufe des Bergmischwaldes zwischen 900 und 1.400 m (Abb. 3). Die Höhenverteilung der tannenhaltigen Vegetationsaufnahmen weicht davon insofern ab, als die Weißtanne ab 1.500 m (im subalpinen Fichtenwald) nur selten vertreten ist und ab 1.600 m (im hochsubalpinen Lärchen-Zirbenwald) fast ganz fehlt. Diese Auswertung bestätigt also die Annahme, dass die Weißtanne in ihrer Höhenpräferenz, und damit auch in ihrem Wärmebedürfnis, der Laubbaumart Rotbuche näher steht als der Nadelbaumart Fichte.

Abb. 3 Häufigkeitsverteilung von 3.292 Wald-Vegetationsaufnahmen nach der Meereshöhe; die durchgezogenen Linien zeigen die Verteilung von tannen-haltigen Aufnahmen.
Fig. 3  Frequency distribution of 3.292 forest plots by elevation; the coloured lines depict the distributions for plots containing Abies alba in the tree (red) and regeneration layer (blue).

 
Tab. 1 Mittelwerte und Standardabweichungen der mittleren Ellenberg-Zeigerwerte in Waldvegetationsaufnahmen.
Tab. 1 Means and standard deviations of average Ellenberg indicator values in vegetation plots.

ohne Abies Abies Baumschicht Abies Verjüngung

Mittel StAbw Mittel StAbw Mittel StAbw
 mR 6,06 0,98 5,42 0,97 5,34 1,03
 mL 5,20 0,79 4,65 0,56 4,67 0,57
 mN 4,58 1,04 4,73 0,75 4,74 0,80
 mF 5,22 0,61 5,33 0,32 5,37 0,34
 mT 3,86 0,46 3,84 0,40 3,80 0,40

3. Verteilung nach mittleren Ellenberg-Zeigerwerten
 
Der für das gesamte Gebiet repräsentativen Verteilung der mittleren Ellenberg-Werte werden in Abb. 4 die Vegetationsaufnahmen gegenübergestellt, in denen die Weißtanne als Baum oder als Verjüngungspflanze nachgewiesen wurde. Derselbe Vergleich wird auch aus der Gegenüberstellung von Mittelwerten und Standardabweichungen für die verschiedenen Aufnahmekollektive deutlich (Tab. 1).

Aus den Abweichungen lassen sich die in den Bayerischen Alpen gültigen ökologischen Ansprüche wie folgt ableiten (vgl. auch Abb. 5):

Tannenhaltige Wälder weisen im Durchschnitt deutlich niedrigere Lichtzahlen (mL 4,7 ± 0,6) auf als der Rest der Bestände (5,2 ± 0,8), d. h. die Begleitvegetation besteht überwiegend aus schattenertragenden Pflanzenarten (Tab. 1). Die Weißtanne verhält sich also auch in den bayerischen Alpen als ausgeprägte Schattbaumart, die als Baum stark schattende Bestände bildet und in der Jugend wenig Licht benötigt. In Beständen mit lichtliebender Bodenvegetation (Zeigerwerte >6) wie Trockenhang-Kiefernwäldern (Calamagrostio-Pinetum, vgl. Hölzel 1996) findet man sie praktisch nicht.

In Beständen mit Abies alba spielen Säurezeiger eine deutlich größere Rolle als in solchen ohne diese Baumart (mR 6,1). Da dies auf Weißtanne in der Baumschicht (mR 5,4) ebenso wie auf die Verjüngung (mR 5,3) zutrifft, muss angenommen werden, dass Tannenschirm Moder- und Rohhumusbesiedler wie z. B. viele Moose fördert und Tannenverjüngung umgekehrt im bodensauren Milieu besser ankommt als auf den im Hochgebirge oft anzutreffenden Carbonatböden mit geringer Humusauflage. Andererseits haben Tannen keine Vorliebe für extrem saure Standorte, sondern bevorzugen den Bereich unterhalb der Mitte der Reaktionsskala (Abb. 4, rechts).

Die Zeigerwerte belegen außerdem eine gewisse Vorliebe der Weißtanne für überdurchschnittlich mit Stickstoff versorgte Standorte (mN 4,7). Dabei ist zu beachten, dass sich die Kalkalpen durch weithin geringe N-Zahlen auszeichnen (mittlerer mN ohne Tanne 4,6). Der Unterschied ist wohl auf die geringe Rolle der Weißtanne in Pionierbestockungen auf Rohböden zurückzuführen.

Schließlich meidet die Weißtanne unterdurchschnittlich wasserversorgte Standorte, fehlt aber andererseits auch an den nassesten Waldstandorten des Wuchsgebietes.

4. Hochsignifikante Begleiter in der Bodenvegetation
 
75 Arten der Bodenvegetation sind hochsignifikant positiv mit Tannenverjüngung assoziiert und kommen in mindestens 10 % der Aufnahmen mit der Baumart vor (Tab. 2). Ein großer Teil dieser Arten gehören zu den häufigsten Waldpflanzen im Gebiet, die lediglich auf den Abies alba gemiedenen Extremstandorten ausfallen. Vertreter wie Dicranum scoparium, Polytrichum formosum, Solidago virgaurea und Thuidium tamariscinum sind gleichzeitig signifikant positiv mit Fagus und Picea assoziiert und können als allgemeine Begleiter der Bergmischwald-Klimax gelten. Dagegen sind Oxalis acetosella und Athyrium filix-femina eng mit Abies und Fagus, aber deutlich weniger eng mit Picea assoziiert, die weiter in standörtliche Extrembereiche vordringt.

Ein Drittel der mit Abies assoziierten Arten wird gemeinhin den Laubwäldern der Klasse Querco-Fagetea zugeordnet. Die stetesten Vertreter dieser Gruppe sind Fagus sylvatica, Prenanthes purpurea, Acer pseudoplatanus, Viola reichenbachiana und Veronica urticifolia. Während alle diese Arten erwartungsgemäß gleichzeitig hochsignifikant positiv mit Fagus assoziiert sind, sind die Assoziationen zu Picea durchweg geringer und nur bei den stetesten Arten signifikant. Bei Sanicula europaea, Galium odoratum, Fissidens taxifolius, Ranunculus lanuginosus und Veronica montana sind die Vorzeichen der Präferenz bei Picea sogar negativ.

Nur 10 Nadelwaldarten sind hochsignifikant positiv mit Abies gekoppelt: Die stetesten Arten sind Vaccinium myrtillus, Rhytidiadelphus loreus, Bazzania trilobata und Lycopodium annotinum. Unter den Nadelwaldarten mittlerer Stetigkeit gibt es solche, die mit Abies und Picea, nicht aber mit Fagus assoziiert sind (Luzula sylvatica, Huperzia selago, Plagiothecium undulatum). Luzula luzulina und Mnium spinosum sind die einzigen Arten, die nur mit Abies, nicht aber mit Fagus oder Picea assoziiert sind.

Die Liste der hochsignifikant negativ mit Abies alba assoziierten Pflanzenarten ist wesentlich kürzer (Tab. 3). Seslerietea-Arten wie Sesleria varia, Carduus defloratus, Campanula scheuchzeri und Galium anisophyllon und Erico-Pinetea-Arten wie Polygala chamaebuxus, Erica herbacea und Aquilegia atrata kennzeichnen die von Abies gemiedenen offenen, pionierhaften und nährstoffarmen Kalkstandorte. An diesen pflanzensoziologischen Affinitäten wird die Ähnlichkeit zu Fagus und der Kontrast zum Verhalten von Picea sehr deutlich.

Diese Auswertung bestätigt die Stellung der tannenreichen Wälder zwischen den Verbänden Piceion und Fagion, wobei die größere Zahl assoziierter Querco-Fagetea-Arten und die größere Ähnlichkeit zu Fagus die synsystematische Zuordnung bei den Laubwäldern nahe liegen. Von einer floristischen Eigenständigkeit der Abies-Wälder kann indessen keine Rede sein. Die übliche Bildung eigener Abietenion-Unterverbände ist eher waldökologisch als pflanzensoziologisch begründbar.

5. Verjüngung von Abies alba und Gehölzartenvielfalt
 
Kann man aus der Anwesenheit von Abies keine allzu scharfen Aussagen zum Wärme-, Wasser- und Nährstoffhaushalt ableiten, so ist sie ein umso zuverlässigerer Zeiger für die Schalenwilddichte. Auch diesen Effekt kann man in der Datenbank BERGWALD deutlich machen (Abb. 6). Wo Weißtannen-Naturverjüngung steht, kann man in der Tat mit einer insgesamt höheren Gehölzartenvielfalt rechnen. Dieses Ergebnis ist vor dem Hintergrund der Präferenz der Weißtanne für stark beschattete Situationen umso bemerkenswerter. Im Schatten würde man eher geringe Gehölzartenzahlen erwarten, da mit Licht liebenden Arten ein großer Teil des Gehölzartenpools hier ausgeschlossen ist.

6. Schlussfolgerungen

Die vorgestellten Auswertungen zeigen das Potential großer pflanzensoziologischer Datenbanken für die Ermittlung der Einnischung einzelner Arten. Vergleichbare Auswertungen sind für alle mit einer gewissen Mindestfrequenz in der Datenbank vertretenen Pflanzenarten möglich. Zusammen mit verwandten GIS-gestützten Methoden zur Untersuchung der statistischen Zusammenhänge zwischen Verbreitung und physiographischen Variablen (Geologie, Klima, vgl. Kölling & Borchert 2004) bieten solche Auswertungen noch lange nicht ausgeschöpfte Möglichkeiten zur Erforschung der Ökologie von Baumarten. Dieses Instrumentarium eignet sich nicht nur zur Überprüfung des überlieferten Wissens, sondern auch für empirische Tests von Vorhersagen, die - manchmal vorschnell - aus spezielleren physiologischen Untersuchungen und waldkundlichen Fallstudien abgeleitet werden.

Im Falle von Abies alba im Alpenraum sind die Ergebnisse wenig überraschend. Zusammenfassend kann man die Weißtanne als Schlusswaldbaumart der Bergmischwaldstufe charakterisieren, die hohe Schattentoleranz mit einer Vorliebe für saure, aber nicht zu nährstoffarme Humusauflagen verbindet (Abb. 5). Dagegen vermag sie sich an Extremstandorten nicht durchzusetzen: Sie spielt in den subalpinen Hochlagen keine nennenswerte Rolle und meidet die nassesten, vor allem aber die trockenen, nährstoffarmen und in den Kalkalpen regelmäßig stark carbonathaltigen Pionierstandorte. Als ausgesprochen verbissempfindliche Baumart ist sie ein Indikator für die Schalenwilddichte und für die davon abhängige Gehölzartenvielfalt.

Abb. 4  Relative Häufigkeit von mittleren Ellenberg-Zeigerwerten von Vegetationsaufnahmen aus dem Bergwaldgebiet der Bayerischen Alpen; gestrichelte Linie/Kreise: alle Waldaufnahmen, durchgezogene Linie/Dreiecke: Aufnahmen mit Abies alba: links: Abies in der Baumschicht, rechts: Abies in der Verjüngung.
Fig. 4  Relative frequency of average Ellenberg indicator values of vegetation plots from forests of the Bavarian Alps; dashed line: all forest plots, red: plots with Abies alba in tree layer, blue: Abies alba in regeneration layer.

Tab. 2  Arten mit hochsignifikant positiver Präferenz zu Abies alba in der Verjüngung; zum Vergleich sind die rechts die Präferenzen zu Fagus und Picea angegeben. „% ohne“/ „% mit“: Stetigkeit in Aufnahmen ohne bzw. mit Abies alba-Verjüngung; „pref“: Vorzeichen der Assoziation; „iv“: Indikatorwert; „p“: Irrtumswahrscheinlichkeit nach der Indicator Species Analysis von Dufrêne & Legendre; graue Unterlegung: Irrtumswahrscheinlichkeit > 0,1 %; rote Unterlegung: der Präferenz zu Abies alba umgekehrtes Vorzeichen.
Tab. 2  Plant species with highly significant preference towards Abies alba regeneration; for comparison corresponding preferences towards Fagus and Picea are listed. „% ohne“/ „% mit“: constancy in plots without resp. with Abies alba regeneration; „pref“: direction of association; „iv“: indicator value; „p“: error level according to Dufrêne & Legendre's Indicator Species Analysis; grey shading: p > 0,1 %; red shading: direction of association opposite to Abies alba.

Abies Fagus Picea
% ohne % mit pref iv p pref iv p pref iv p
Abies alba 0 100 + 100,0 0,001 + 43,7 0,001 + 32,8 0,001
Fagus sylvatica 31 74 + 52,3 0,001 + 100,0 0,001 + 34,1 0,001
Picea abies 55 83 + 50,0 0,001 + 44,0 0,001 + 100,0 0,001
Oxalis acetosella 71 88 + 48,9 0,001 + 47,4 0,001 + 40,0 0,090
Vaccinium myrtillus 45 73 + 45,3 0,001 + 33,6 0,001 + 39,7 0,001
Prenanthes purpurea 37 67 + 43,3 0,001 + 40,7 0,001 + 28,6 0,001
Dicranum scoparium 47 72 + 43,1 0,001 + 31,6 0,001 + 38,2 0,001
Acer pseudoplatanus 62 77 + 42,6 0,001 + 47,1 0,001 + 38,6 0,001
Polytrichum formosum 35 65 + 42,4 0,001 + 29,3 0,001 + 31,2 0,001
Athyrium filix-femina 41 67 + 41,6 0,001 + 38,5 0,001 + 27,4 0,030
Sorbus aucuparia 52 69 + 39,7 0,001 + 33,4 0,001 + 36,5 0,001
Hylocomium splendens 48 58 + 31,7 0,001 - 26,8 0,283 + 34,1 0,001
Viola reichenbachiana 27 48 + 30,9 0,001 + 31,1 0,001 + 19,9 0,007
Solidago virgaurea 43 55 + 30,8 0,001 + 30,3 0,001 + 28,2 0,001
Veronica urticifolia 38 52 + 30,2 0,001 + 30,2 0,001 + 24,8 0,001
Thuidium tamariscinum 18 43 + 30,0 0,001 + 27,2 0,001 + 22,0 0,001
Polygonatum verticillatum 37 50 + 29,2 0,001 + 31,2 0,001 + 22,6 0,040
Carex sylvatica 28 46 + 29,0 0,001 + 28,2 0,001 + 18,1 0,328
Phyteuma spicatum 34 49 + 28,7 0,001 + 29,2 0,001 + 20,2 0,539
Sanicula europaea 36 49 + 28,7 0,001 + 34,7 0,001 - 22,0 0,067
Rhytidiadelphus loreus 18 39 + 26,2 0,001 + 16,2 0,001 + 19,2 0,001
Galium rotundifolium 16 37 + 26,1 0,001 + 21,4 0,001 + 12,6 0,246
Adenostyles glabra 39 47 + 25,7 0,001 + 25,2 0,001 + 24,4 0,002
Lysimachia nemorum 34 45 + 25,4 0,001 + 28,0 0,001 + 19,8 0,209
Maianthemum bifolium 30 43 + 25,1 0,001 + 25,5 0,001 + 22,4 0,001
Carex digitata 30 43 + 25,0 0,001 + 24,5 0,001 + 24,8 0,001
Deschampsia cespitosa 28 41 + 24,6 0,001 + 19,4 0,001 + 20,7 0,001
Dicranodontium denudatum 15 33 + 22,7 0,001 + 14,4 0,001 + 17,5 0,001
Lamiastrum galeobdolon agg. 23 36 + 22,4 0,001 + 24,0 0,001 - 14,4 0,477
Mycelis muralis 30 39 + 21,9 0,001 + 24,4 0,001 + 17,2 0,382
Bazzania trilobata 14 30 + 20,9 0,001 + 13,2 0,001 + 16,0 0,001
Hypnum cupressiforme 21 33 + 20,6 0,001 + 19,3 0,001 + 14,7 0,008
Gymnocarpium dryopteris 17 31 + 20,1 0,001 + 16,2 0,001 + 14,9 0,001
Senecio fuchsii 24 34 + 20,0 0,001 + 21,4 0,001 + 15,9 0,015
Brachypodium sylvaticum 29 36 + 19,9 0,001 + 27,6 0,001 + 17,5 0,045
Rhizomnium punctatum 20 32 + 19,7 0,001 + 19,5 0,001 + 16,4 0,001
Dryopteris carthusiana 15 29 + 19,3 0,001 + 14,2 0,001 + 14,9 0,001
Lycopodium annotinum 11 27 + 19,3 0,001 + 11,7 0,001 + 16,3 0,001
Paris quadrifolia 23 33 + 19,2 0,001 + 22,9 0,001 + 14,5 0,084
Galium odoratum 14 27 + 17,9 0,001 + 23,0 0,001 - 10,7 0,082
Luzula sylvatica 20 30 + 17,6 0,001 - 12,9 0,150 + 13,6 0,027
Luzula pilosa 11 25 + 17,4 0,001 + 14,2 0,001 + 12,8 0,001
Rubus idaeus 12 25 + 17,4 0,001 + 15,5 0,001 + 12,1 0,001
Primula elatior 24 31 + 17,3 0,001 + 19,7 0,001 - 15,4 0,004
Rubus fruticosus agg. 8 23 + 17,2 0,001 + 14,8 0,001 + 8,8 0,002
Huperzia selago 20 29 + 16,8 0,001 - 12,2 0,387 + 17,1 0,001
Rosa pendulina 17 27 + 16,6 0,001 + 14,7 0,001 + 14,8 0,001
Blechnum spicant 11 24 + 16,4 0,001 + 10,8 0,001 + 11,3 0,001
Thelypteris limbosperma 13 25 + 16,1 0,001 + 11,7 0,001 + 11,7 0,002
Dryopteris dilatata 14 24 + 15,1 0,001 + 12,7 0,001 + 9,9 0,104
Crepis paludosa 13 23 + 14,9 0,001 + 11,7 0,001 + 13,4 0,001
Eurhynchium striatum/angustirete 9 20 + 14,2 0,001 + 13,4 0,001 + 8,6 0,003
Plagiochila porelloides 7 19 + 14,1 0,001 + 11,0 0,001 + 8,0 0,004
Isothecium alopecuroides 6 18 + 13,5 0,001 + 14,0 0,001 + 7,2 0,001
Veronica officinalis 9 20 + 13,5 0,001 + 9,6 0,001 + 10,5 0,001
Luzula luzulina 17 22 + 12,8 0,001 - 10,1 0,256 + 10,7 0,064
Petasites albus 13 20 + 12,3 0,001 + 14,4 0,001 + 8,6 0,300
Atrichum undulatum 11 19 + 12,0 0,001 + 9,2 0,001 + 7,3 0,402
Plagiothecium undulatum 8 16 + 11,1 0,001 + 6,2 0,139 + 10,0 0,001
Anemone nemorosa 16 20 + 11,0 0,001 + 14,6 0,001 + 8,5 1,000
Lonicera nigra 5 15 + 11,0 0,001 + 11,0 0,001 + 6,3 0,002
Hordelymus europaeus 7 15 + 10,6 0,001 + 14,4 0,001 + 5,4 0,283
Fissidens taxifolius 8 15 + 9,8 0,001 + 10,1 0,001 - 6,6 0,023
Mnium spinosum 10 16 + 9,4 0,001 + 6,7 0,267 + 7,2 0,058
Lonicera alpigena 9 15 + 9,3 0,001 + 10,2 0,001 + 5,8 0,878
Plagiomnium affine 10 15 + 9,1 0,001 + 10,4 0,001 + 9,6 0,001
Ranunculus lanuginosus 10 15 + 9,0 0,001 + 10,4 0,001 - 7,7 0,017
Eurhynchium angustirete 2 11 + 8,9 0,001 + 7,6 0,001 + 5,2 0,001
Festuca altissima 3 11 + 8,6 0,001 + 7,3 0,001 + 2,8 0,811
Plagiochila asplenioides 7 13 + 8,6 0,001 + 8,4 0,001 + 7,2 0,001
Streptopus amplexifolius 6 12 + 7,7 0,001 + 6,5 0,001 + 4,7 0,243
Carex pilulifera 3 10 + 7,5 0,001 + 4,3 0,001 + 4,2 0,001
Plagiothecium curvifolium 4 10 + 7,4 0,001 + 5,3 0,001 + 3,8 0,091
Veronica montana 5 11 + 7,4 0,001 + 6,4 0,001 - 3,7 0,938
Thelypteris phegopteris 6 11 + 6,9 0,001 + 6,2 0,001 + 4,8 0,020

Abb. 5  Zeigerwertökogramme von Vegetationsaufnahmen aus dem Bergwaldgebiet der Bayerischen Alpen; die grüne Punktewolke zeigt Bestände mit Abies alba vor dem Hintergrund der aller Waldaufnahmen (grau).
Fig. 5  Ecograms of vegetation plots form forest of the Bavarian Alps; green dots depict stands containing Abies alba against the background of all plots.

Tab. 3  Arten mit hochsignifikant negativer Assoziation zu Abies alba in der Verjüngungsschicht; Legende vgl. Tab. 2.
Tab. 3  Species with highly significant negative association towards Abies alba regeneration; legend see Tab. 2.

Abies Fagus Picea
% ohne % mit pref iv p pref iv p pref iv p
Sesleria varia 44 23 - 28,5 0,001 - 28,4 0,001 + 18,7 0,498
Aposeris foetida 44 34 - 24,6 0,001 - 20,3 0,692 - 20,4 0,658
Ranunculus nemorosus 33 13 - 23,8 0,001 - 20,3 0,001 - 14,4 0,139
Polygala chamaebuxus 34 18 - 22,3 0,001 - 20,9 0,001 + 15,8 0,067
Potentilla erecta 33 19 - 20,9 0,001 - 20,6 0,001 + 17,6 0,001
Carduus defloratus 23 8 - 16,7 0,001 - 18 0,001 - 9,2 0,592
Campanula scheuchzeri 26 16 - 16,5 0,001 - 21,6 0,001 + 12,1 0,263
Salvia glutinosa 24 11 - 16,3 0,001 + 9,8 0,672 - 15 0,001
Galium anisophyllum 22 8 - 15,7 0,001 - 18 0,001 - 8,9 0,5
Valeriana tripteris 26 19 - 15,4 0,001 - 17,9 0,001 + 13,3 0,081
Carex flacca 26 21 - 14,7 0,001 - 12,3 0,894 + 15,1 0,001
Phyteuma orbiculare 19 7 - 13,8 0,001 - 13,4 0,001 + 8 0,245
Erica herbacea 21 12 - 13,6 0,001 - 15,4 0,001 + 11 0,016
Buphthalmum salicifolium 17 4 - 13,3 0,001 - 11,3 0,001 - 6,2 0,872
Lotus corniculatus 16 3 - 13,1 0,001 - 11,4 0,001 + 5,9 0,649
Carex sempervirens 16 5 - 11,8 0,001 - 11,9 0,001 + 6,3 0,591
Pimpinella major agg. 13 2 - 11,6 0,001 - 7,7 0,001 - 5,4 0,078
Scleropodium purum 13 4 - 10,2 0,001 - 9,2 0,001 - 5,2 0,693
Lamiastrum galeobdolon 12 4 - 9,1 0,001 - 6,5 0,002 - 8,1 0,001
Galium mollugo album 11 2 - 8,9 0,001 - 6,7 0,001 - 5,1 0,03
Carex montana 14 8 - 8,8 0,001 - 7,3 0,018 + 7,2 0,031
Aquilegia atrata 12 5 - 8,6 0,001 - 7,9 0,001 - 4,8 0,953
Amelanchier ovalis 10 1 - 8,5 0,001 - 7 0,001 - 4,4 0,042
Carex humilis 8 0 - 8,1 0,001 - 7,5 0,001 - 6 0,001
Leontodon hispidus 12 7 - 7,9 0,001 - 9,8 0,001 + 6,3 0,05
Molinia arundinacea 9 1 - 7,5 0,001 - 6,4 0,001 - 4,2 0,018
Geranium sylvaticum 11 5 - 7,4 0,001 - 9,2 0,001 - 5,8 0,02
Soldanella alpina 12 8 - 7,4 0,001 - 9,9 0,001 + 5,5 0,896
Hypericum maculatum 10 4 - 7,3 0,001 - 8,2 0,001 + 4,4 0,393
Cardamine flexuosa 10 6 - 6 0,001 - 5,7 0,004 - 5,8 0,003

Abb. 6  Häufigkeitsverteilung der Artenvielfalt in der Gehölzverjüngung von Bergwald-Vegetationsaufnahmen; Bestände mit Weißtannenverjüngung haben im Durchschnitt eine höhere Gehölzvielfalt als solche ohne die Baumart.
Fig. 6  Frequency distribution of species richness of regenerating shrubs and trees in forest vegetation plots; plots with Abies alba regeneration have higher average richness than those not containing the species.

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Danksagung
 
Die hier vorgestellte Auswertung beruht auf der Arbeit mehrerer Generationen von Vegetationskundlern. Viele von ihnen haben bereitwillig die digitale Bereitstellung ihrer z. T. unpublizierten Aufnahmen unterstützt, wofür ihnen der Autor dankt.

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